Für mehr Sicherheit im Regionalzug: Bahn setzt auf Bodycams

Seit 2024 setzt die Deutsche Bahn unter anderem auf der Gäubahn-Strecke Stuttgart-Singen-Zürich Bodycams ein – und hat damit nach eigenen Angaben gute Erfahrungen gemacht. Nun will das Unternehmen diese Technik in Baden-Württemberg auf weitere regionale Strecken bringen.
Bereits seit 2023 tragen Mitarbeitende auf der Schwarzwaldbahn Bodycams, die Murrbahn kam wie die Gäubahn 2024 hinzu. „Die Reisenden und das Zugpersonal fühlen sich damit sicherer. Die Bodycams wirken nicht nur deeskalierend, sie liefern auch wertvolles Beweismaterial für die Strafverfolgungsbehörden“, begründet die Bahn in einer Mitteilung den Einsatz.
Neu hinzu kommen ab Mitte März nach und nach 120 Mitarbeitende mit Bodycams in den Regionen: Stuttgart-Ulm-Bodensee, Donau-Ostalb, Breisgau Ost-West, Aulendorfer Kreuz, Bodenseegürtelbahn, Hochrhein, Kulturbahn, Ermstal- und Ammertalbahn, Bodensee-Oberschwaben und Wendlingen-Ulm. Dies teilte die Bahn am Dienstag mit.
Mitarbeitende nutzen die Technik demnach auf freiwilliger Basis. Die Bodycam werde gut sichtbar vorn am Oberkörper getragen. Bevor die Kamera als technisches Hilfsmittel in den Einsatz geht, absolvieren die Kundenbetreuerinnen und -betreuer im Nahverkehr (KiN) laut dem Unternehmen eine Schulung rund um Einsatzbedingungen, Rechtsgrundlagen, Kennzeichnungspflichten sowie praktische Bedienung und Umgang mit der Bodycam. Sie soll lediglich eingeschaltet werden, wenn eine Situation zu eskalieren droht, beispielsweise bei einer Fahrkartenkontrolle. Und: „Sie kann nur von der Bundespolizei ausgelesen werden“, teilt die Bahn weiter mit.
Jedes Jahr gibt die Deutsche Bahn (DB) nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 200 Millionen Euro aus, damit Kunden und Mitarbeitende sicher unterwegs sind. „Die letzten Jahre zeigen leider, dass Angriffe gegenüber Mitarbeitenden der DB immer häufiger werden“, so das Unternehmen. Im Jahr 2023 habe es 3144 Übergriffe auf DB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gegeben. Knapp die Hälfte der körperlichen Übergriffe (inklusive Versuche) betraf das Zugpersonal im Regionalverkehr. In diesem Bereich sollen die Bodycams nun vermehrt Einzug halten.